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Bodenkohlrabi mit gelbem Inneren

Bild: Wolfgang Mücke / stock.adobe.com

Bodenkohlrabi

  1. Regional: Ja
  2. Saison in der Schweiz: Juli bis April
  3. (Quelle: gemuese.ch, Verband Schweizer Gemüseproduzenten)

Das auch „Steckrübe“ oder „Kohlrübe“ genannte Gemüse ist historisch Interessierten bekannt vom „Steckrübenwinter“ 1916 bis 1917 in Deutschland. Sonst als Viehfutter verwendet, war der Bodenkohlrabi damals das einzige in genügender Menge verfügbare Lebensmittel: zum Frühstück, mittags und abends. In der Not nach dem Zweiten Weltkrieg erlangte er nochmals wesentliche Bedeutung für die Ernährung. Seither fristet er ein Nischendasein.

Gegessen werden die Sorten mit gelblichem Inneren (die weissfleischigen gelten als reines Futtermittel). Trotz anderslautender Meinungen ist die Steckrübe roh ebenfalls geniessbar, beispielsweise im Salat. Das Erdige ist allerdings nicht jedermanns Sache. Wegen des bitteren Nachgeschmacks ist die Kombination mit etwas Säure empfehlenswert, wie etwa einigen Spritzern Zitronensaft.

Gekocht ist sie vielseitig verwendbar, sei es als Brei, Püree, Suppe, gedünstet, in Eintöpfen oder als Gemüseburger. Sie schmeckt für sich allein leicht erdig, nimmt jedoch stark das Aroma von mitgekochtem Gemüse oder Gewürzen an. Somit lässt sie sich einfach an Ihre kulinarischen Vorlieben anpassen.

Derzeit erlebt sie eine kleine Renaissance und findet sich sogar auf Menükarten der Sterneküche. Für Vegetarier wird sie öfters als Alternative zu Tofu bzw. Fleisch vorgeschlagen. Je nach Zubereitungsart mag das geschmacklich angehen, nicht aber vom Nährwert her. Gegart enthält sie laut Bundeslebensmittelschlüssel lediglich 1,16 g Eiweiss und 0,41 g Eisen auf 100 g. Ganz allgemein ist der Vitamin- und Nährstoffgehalt nicht sonderlich hoch; erwähnenswert ist allenfalls Vitamin C mit rund 24 mg (ebenfalls gegart).

Die häufige Behauptung, Kohlrüben enthielten viel Traubenzucker, ist falsch. Im Gegenteil, die Knolle ist eher arm an Kohlenhydraten und weist nur 36 Kilokalorien auf. Trotzdem sättigt sie sehr gut. Sie gilt ausserdem als gesund wegen sekundärer Pflanzeninhaltsstoffe und weil sie die Verdauung fördert.

Im kühlen Keller, über den heute kaum jemand verfügt, ist sie ohne Blätter bis zu 6 Monate haltbar, im Kühlschrank etwa zwei Wochen. Die Rübe ist mit 1 bis 1,5 kg allerdings so gross, dass sie nicht immer aufs Mal verwendet wird. Angeschnitten, aber ungeschält, verkürzt sich ihre maximale Lagerzeit auf ungefähr die Hälfte.

In der Schweizer Nährwertdatenbank ist der Bodenkohlrabi nicht aufgeführt.