Toggle (Hamburger) zum Umschschalten des Menüs
Der Regenwald

Bild: quickshooting / stock.adobe.com

Wer Soja isst, zerstört den Regenwald

Tatsächlich, der zweitgrösste Hersteller und Exporteur von Sojabohnen ist Brasilien (kurz hinter den USA), aber wie an anderer Stelle ausführlicher beschrieben, kommt für menschlichen Verzehr hauptsächlich in Europa angepflanztes Soja in Betracht (siehe Den armen Leuten in der Dritten Welt das Soja weg(fr)essen).

Wegen der riesigen Felder wird leider wirklich täglich neuer Regenwald gerodet, doch diese meist gentechnisch veränderten Bohnen werden im Wesentlichen zu Sojaöl und Tierfutter. Wer Fleisch isst, trägt also zur Vernichtung des Regenwaldes bei (wenn auch nicht zwingend).

In der Schweiz haben sich die wichtigsten Sojaimporteure zu Futtermittelzwecken mit verarbeitenden Betrieben und Detailhändlern dem Soja Netzwerk Schweiz zusammengeschlossen. Die Vereinigung hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil des importierten Sojas aus verantwortungsbewusster Produktion auf mindestens 90 % zu steigern und dort zu halten. Zwischen Mai 2014 und April 2015 wurden 243’346 Tonnen zertifiziertes Sojaschrot und Sojabohnen nach Standards von Pro Terra, Donau Soja und Bio Suisse eingekauft, eine Menge, die rund 93 Prozent der Schweizer Sojaimporte zu Futterzwecken entspreche, gentech-frei. Soja Netzwerk Schweiz bemüht sich seit 2011 um die Schaffung und Einhaltung von Standards für umwelt- und sozialgerechten Sojaanbau. Mit von der Partie ist auch der WWF Schweiz.

90 % – also tragen Schweizer Konsumenten von tierischen Produkten noch immer zur Zerstörung des Regenwaldes durch Sojaproduktion bei, abgesehen davon, dass laut „Schweizer Fleisch“ der Marktanteil des Schweizer Fleisches lediglich etwa 80 % beträgt. Sojanetzwerk Schweiz stellt jedoch einen begrüssenswerten Anfang dar.

Gemäss WWF müssten übrigens keine zusätzlichen Futtermittel importiert werden, wenn alle Schweizer nicht mehr als 500 g Fleisch pro Woche verzehren würden.

Einen wesentlicheren Teil zur Zerstörung des brasilianischen Regenwaldes trägt die dortige Rinderzucht bei: Über 60 % der gerodeten Fläche wird zu Viehweiden. Aber klar, die Vegetarier sind schuld. Eindeutig.